Als angehender Beamter ist die Suche nach der richtigen privaten Kranken­ver­si­che­rung nicht einfach. Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men. Besonders häufig werden die DBV und die Debeka genannt. Es handelt sich bei der Deutschen Beamten Krankenkasse (kurz Debeka) und der Deutschen Beamtenversicherung (kurz DBV) um die zwei größten Versicherungsanbieter für Beamte.

Im Folgenden werden die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden privaten Kranken­ver­si­che­rungen sowie deren Vor- und Nachteile beleuchtet.

Die Debeka

Die Debeka hat viele regionale Geschäftsstellen und einen großen Außendienst. In vielen Universitäten und anderen Behörden gibt es außerdem Büros der Debeka. Die Präsenz vor Ort ist der Versicherung sehr wichtig. Mit ca. 2,4 Millionen Vollversicherten handelt es sich um die größte PKV für Beamte deutschlandweit. Darauf setzt die Debeka auch in ihrer Werbung. Seit Jahrzehnten funktioniert dies auch sehr gut.

Die DBV

Die DBV arbeitet sowohl mit hauseigenen Vertretern, als auch mit Büros in Behörden und Hochschulen. Außerdem gibt es auch noch “Gewerkschaftsvertretungen”. Diese sind Vertreter der Versicherungsgruppe. Auch der Maklervertrieb ist der DBV sehr wichtig.

Bei Maklern ist die DBV vor allem aufgrund der schnellen Risikoprüfung und der Policierung beliebt, da dies auch schnelle Provisionen bedeutet.

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Die Tarife

Die Debeka hat eine Tarifreihe speziell für Beamte. Diese sind durch ein “B” und den versicherten Prozentsatz gekennzeichnet. B50 bedeutet beispielsweise einen dementsprechenden Versicherungsschutz von 50 %.
Ergänzt werden die Versicherungstarife durch Wahlleistungen, einen Ergänzungstarif, Pflegezusatz, Krankenhaustagegeldtarif und die Pflegepflichtversicherung.

Es werden immer zwei unterschiedliche Ergänzungstarife angeboten. BG steht dabei für Grundleistungen und BC für die Komfortleistungen. Es sollte auch immer der BC gewählt werden. Einen Kurtarif bietet die Debeka leider nicht an.

Die Kunden der Debeka kommen getrennt nach Geburtsjahrgängen in sogenannte “Kollektiven”. Das gilt für alle Kunden, auch nur im Rahmen der Öffnungsklausel. Diese können allerdings bei den Ergänzungstarifen meistens nur BG wählen.

Bei der DBV gibt es zwei Tarifreihen – VisionB und BS. BSG ist eine BS Variante mit Eigenbehalt. Zusätzlich zu den Tarifreihen können unterschiedliche Wahlleistungen, Zusatz- oder Ergänzungstarife abgeschlossen werden. Dazu gehören auch Kurleistungen.

BS und BSG sind leistungsorientierte Tarife. Diese arbeiten mit höheren Alterungsrückstellungen. Die Variante der Selbstbeteiligung ist meist sehr gut, kann aber auch nach oben angepasst werden.

VisionB ist hingegen ein preisorientierte Tarif. Es sind allerdings deutlich weniger Leistungen enthalten. Daher ist der Tarif eher für preisbewusste Einsteiger geeignet. Langfristig soll es auch möglich sein, ohne erneute Gesundheitsfragen zum BS/BSG Tarif zu wechseln. Das ist in der Realität aber nicht immer so einfach.
Ein Highlight dieser Versicherung ist die mögliche Kombination von Dienstanfängerpolice und Kranken­ver­si­che­rung. Das ist natürlich besonders für Beamtenanwärter interessant.

Die Debeka firmiert als aG (Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit). Die DBV agiert als Aktiengesellschaft (AG). Beide Unternehmen geben an, die bessere Unternehmensform zu haben. Für den Kunden ergeben sich daraus aber kaum tatsächliche Vorteile.

Anhand des Preises sollte keine private Kranken­ver­si­che­rung ausgewählt werden, auch wenn dieser natürlich trotzdem wichtig ist.

Allgemein erscheinen die Prämien beider Versicherungen niedrig und eine großzügige Annahmepolitik passt mit niedrigen Prämien auf Dauer eigentlich nicht zusammen.

Wer wirklich hochwertige Leistungen in einer privaten Kranken­ver­si­che­rung will, wird dies nicht zum Sparpreis erhalten. Dies gilt sowohl für die DBV als auch für die Debeka. Ansonsten können die monatlichen Kosten per Versicherungsvergleich miteinander verglichen werden.

Vor Abschluss der Kranken­ver­si­che­rung sollten vor allem die Versicherungslücken gut studiert werden. Vor allem eventuelle Lücken bei Hilfsmitteln, Heilmitteln und der Überschreitung von Gebührensätzen. Bei der DBV sind zudem der Zahnersatz und die Preislisten bei Heilmitteln einen Blick wert. Bei der Debeka fehlt, wie bereits erwähnt, ein Kurtarif. Wer sich diese Lücken vor Versicherungsbeginn nicht genau anschaut, könnte böse Überraschungen im Schadensfall erleben.

Grundsätzlich sind die Leistungen beider Versicherungen als solide anzusehen. Es kann allerdings auch sehr teuer wenn, wenn der Versicherungsnehmer einmal richtig krank wird.
Auch das sollte vor Versicherungsabschluss bedacht werden.

Fazit: DBV vs Debeka

Welche Versicherung ist nun die bessere? Das kann sicherlich nicht pauschal beantwortet werden. Gerade bei einer privaten Kranken­ver­si­che­rung ist eine individuelle Beratung sehr wichtig. Die Versicherung muss genau auf die Kundenwünsche und -bedürfnisse abgestimmt werden. Je nachdem liegt sicherlich in einigen Fällen die Debeka vorne und in anderen die DBV.

Ein Beispiel hierfür ist die Bewertung von Vorerkrankungen. Hier zeigt sich die Debeka deutlich großzügiger als die DBV. Die Leistungsausgaben dürften dafür aber höher sein und auch die Beitragsentwicklung wäre in so einem Fall eher negativ.

Für Einsteiger ist die DBV sicherlich eine Überlegung wert. Die günstigen Beiträge und die Sonderregelung für Einsteiger überzeugen in diesem Bereich.

Neben diesen beiden privaten Kranken­ver­si­che­rungen gibt es allerdings natürlich auch noch viele weitere. Und sowohl hinsichtlich des Preises als auch hinsichtlich der Leistungen sicherlich bessere Alternativen.
Die Debeka und die DBV sind sicherlich vor allem aufgrund ihrer Vertriebspower und guter Kundeberatung ganz weit vorne bei den Kunden. Es handelt sich um zwei sehr große private Kranken­ver­si­che­rungen, die einfach sehr bekannt bei den Kunden sind, aber auch mit ihren Leistungen überzeugen können.

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