Wodurch kommen die Beitragserhöhungen bei der Debeka zustande?

Die Beitragserhöhung der Debeka wird viele ihrer Mitglieder sauer aufgestoßen sein. Im Durchschnitt erfolgte eine Erhöhung der Beiträge um ganze 17,6%. Die Unisex Tarife kamen mit einer Beitragsanpassung in Höhe von 10-14% noch besser weg, als die geschlechtsspezifischen Bisex Tarife, deren Beiträge in Höhe von 15-20% gestiegen sind.

Hieran ist aber nicht nur die aktuelle Situation im Zusammenhang mit dem Corona Virus Schuld, sondern vor allem die erhöhten Leistungsausgaben und die niedrigen Zinsen.

Private Kranken­ver­si­che­rungen müssen Beitragsanpassungen vornehmen, wenn ihre geschätzten Leistungsausgaben die tatsächlichen übersteigen oder die Wahrscheinlichkeit des Sterbens um 5-10% von den Einschätzungen abweicht.

Wieso gab es die letzten Jahre keine hohen Beitragserhöhungen bei der Debeka?

In den letzten Jahren gab es bei der Debeka im Durschnitt Erhöhungen der Beiträge von 2,8%. Die Schadenfälle und Ausgaben dafür standen in Relevanz zu den eingezahlten Beiträgen. Durch die Corona Pandemie werden auch die Ausgaben stark zugenommen haben, auf die die Debeka reagieren muss.
Auf der anderen Seite sind die Zinsen in den letzten Jahren immer weiter gesunken. Dadurch wird auch immer weniger Ertrag verzeichnet. Somit müssen die Beiträge an die aktuellen Umstände angepasst werden, damit die Zahlen wieder ausgeglichen werden.

Gemäß Aussagen des Vorstandes der Debeka wird den Mitgliedern die nächsten Jahre aber keine weitere drastische Erhöhung bevorstehen.

Die Debeka war bekannt für ihre doch nur niedrigen Beitragserhöhungen, weswegen sie viele neue Mitglieder dazu gewonnen hat, die die doch so hohe Beitragssteigerung nun wohl hart getroffen hat.

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Beitragserhöhung und gleichzeitig gesunkene BRE

Neben der Beitragserhöhung mussten die Kunden der Debeka aber noch eine zusätzliche Kost schlucken. Die BRE, also die Beitragsrückerstattung, die versicherte Mitglieder erhalten, wenn sie ein volles Jahr keine Rechnungen über die Krankenkasse einreichen, ist nämlich ebenfalls gesunken. Von ursprünglich 3 vollen Monatsbeiträgen ist die Rückerstattung der Beiträge nun auf 2,5 Monatsbeiträge für das Jahr 2021 gefallen.
Gerade die Debeka nutzte ihre konstant gleichgebliebene BRE vor allem zum Anwerben für neue Kunden und musste wohl tief in den sauren Apfel beißen, als sie die Senkung preisgegeben hat.

Durch die Beitragserhöhung der Debeka steht den Kunden dem Gesetz nach ein Sonderkündigungsrecht zu.
Vor einer möglichen Kündigung sollten allerdings zwei Dinge beachtet werden. Zum Einen ist eine Kündigung nicht in jedem Fall die günstigere Option.

Bei einem Neuantrag bei einer anderen Versicherungsgesellschaft wird auch wieder eine neue Gesundheitsprüfung fällig. Hier besteht ebenfalls die Gefahr, dass man aufgrund von neu hinzugekommenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen gar nicht mehr bei einer anderen Versicherungsgesellschaft als Kunde angenommen wird oder die Annahme mit einem hohen Beitragsaufschlag einhergeht. Außerdem ist das Einstiegsalter bei der PKV entscheidend. Je älter man ist, desto höher werden die Beiträge. Wer noch jung und gesund ist, sollte von einem Wechsel durchaus profitieren können.

Älteren Mitgliedern, die die ein oder andere gesundheitliche Einschränkung mit sich bringen, sollten überlegen, ob sich ein Wechsel überhaupt lohnt. Wer noch einen älteren Tarif der Debeka besitzt, kann einen Teil der Rückstellungen sogar mit zu einem neuen Versicherer nehmen. Oftmals haben diese Tarife aber wirklich gute Vertragsbedingungen, weswegen sich eine Kündigung nicht immer lohnt.

Auch Neukunden waren von den gestiegenen Beiträgen absolut nicht begeistert. In ihren Verträgen war nämlich der Zusatz vermerkt, dass sie über die Beitragserhöhung zum 01.01.2021 informiert worden sind und das Sonderkündigungsrecht aufgrund der Erhöhung der Beiträge ausgeschlossen ist. Viele Kunden wurden durch ihren Vertreter aber nicht ausreichend informiert und über die drastische Erhöhung ehrlich aufgeklärt.
Folge dessen sind ein Haufen neue verärgerte Kunden und zahlreiche Beschwerden.

Die Debeka galt immer als sehr beliebte Kranken­ver­si­che­rung für Beamte. Ihre preiswerten Tarife mit den Leistungen schienen viele Kunden zu überzeugen und hoben sich von der Konkurrenz ab. Nun stehen die Leistungen zu den drastischen Beitragserhöhungen aber nicht mehr im Einklang, weshalb die Debeka im Vergleich zu anderen Versicherungsgesellschaften nicht mehr als klarer Sieger hervorgeht. In vielen Vergleichen und Tests haben nun andere Mitbewerber unter den Beamtenversicherungen stark aufgeholt.

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