Beamte im öffentlichen Dienst können genauso in juristische Verfahren verwickelt werden wie andere Angestellte auch. Hat Ihr Dienstherr Ihnen ungerechtfertigt gekündet? Oder wurden sie geblitzt und haben nun einen Bußgeldbescheid erhalten? In beiden Fällen greift der Rechtsschutz für Beamte. Aber: Ist eine Rechtsschutzversicherung für Beamte sinnvoll? In diesem Beitrag gehen wir der Fragen genauer auf den Grund.

Rechtsschutzversicherungen für Beamte – was ist das?

Beamte sind zwar für Ihr Handeln während der Arbeitszeit verantwortlich – kommt es zu juristischen Schritten, ist jedoch der Dienstherr haftbar. Kann dieser dem Beamten grobe Fahrlässigkeit oder vorsätzliches Handeln vorwerfen, steht meist ein Disziplinarverfahren vor der Tür. Das gilt auch bei privaten Verfehlungen.

Beamte können sich in so einem Fall juristisch zur Wehr setzen. Nur sind die Kosten eines Rechtsstreits oftmals so hoch, dass die Betroffenen vor juristischen Maßnahmen zurückschrecken. Eine Rechtsschutzversicherung für Beamte übernimmt die Kosten in der Regel und schützt so vor einer existenzbedrohenden finanziellen Lage.

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Rechtsschutz Beamte und Rechtsschutz Angestellte: Der Unterschied

Das Recht von Arbeitnehmern ist durch viele Bestimmungen geregelt. Das Beamtenrecht unterscheidet sich jedoch sehr vom Arbeitsrecht und gehört zum Verwaltungsrecht. Kommt es zu einem beamtenrechtlichen Verfahren, wird dieses also von den Verwaltungsgerichten ausgetragen.

Angestellte im öffentlichen Dienst haben grundsätzlich einen besseren Schutz im Arbeitsrecht als herkömmliche Arbeitnehmer. Häufig sind sie zudem der Ansicht, dass sie keine Rechtsschutzversicherung benötigen, da Ihnen der Dienstherr nicht so leicht kündigen kann.

Beamte und Anwärter vergessen jedoch oftmals, dass sie – anders als Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft – gegenüber ihren Dienstherren persönlich haften. Werden sie zum Beispiel wegen eines Disziplinarverfahrens in einen Rechtsstreit verwickelt, kann das im schlimmsten Fall ihre Existenz bedrohen.

Darüber hinaus sind Versicherungen für Beamte auch bei privaten Fehlern sinnvoll. Der Rechtsschutz kommt zum Beispiel bei Schadensersatzansprüchen nach Unfällen zum Einsatz oder dann, wenn Sie mit Ihrem Mieter und Eigentümer aneinandergeraten.

In seltenen Fällen gibt es die Rechtsschutzversicherung sogar in Kombination mit einem Berufsrechtsschutz für Beamte. Außerdem ist die Rechtsschutzversicherung für Angestellte im öffentlichen Dienst und Beamte meistens günstiger als für Arbeitnehmer der Privatwirtschaft.

Öffentlicher Dienst: Die Besonderheit bei Beamtenanwärtern

Beamte und Beamtenanwärter unterscheiden sich voneinander. Beamte sind zunächst einmal Beamte auf Widerruf – oder kurz: Beamtenanwärter. Als solche ist ihnen der Status eines Beamten auf Lebenszeit zwar meist schon sicher und Sie können Beihilfe beantragen – dafür sind sie jedoch angreifbarer.

Das liegt daran, dass Beamtenanwärtern zu normalen Bedingungen gekündigt werden kann und dass sie sich noch nicht so gut mit den Dienstvorschriften und dem Beamtenverhältnis auskennen. Beamtenanwärter sollten deshalb unbedingt auf einen Arbeitsrechtsschutz setzen und sich damit juristisch absichern.

Das müssen Sie bei der Rechtschutzversicherung für Beamte beachten

Mit dem Abschluss der Versicherung stehen Ihnen im Falle eines Versicherungsschadens erst nach einer gewissen Wartezeit Versicherungsleistungen zu. Dese Wartezeit heißt auch Karenzzeit und ist ab Versicherungsbeginn gültig.

Eine Wartezeit von drei Monaten ist bei den meisten Rechtsschutzarten die Norm. Manche Rechtsschutzarten sind sogar erst nach einer Karenzzeit von sechs Monaten tragfähig; wie zum Beispiel der Arbeitslosen-Schutz.

Beim Rechtsschutz für Unterhalts- und Ehesachen gelten sogar 12 Monate Wartezeit bis hin zu einem Jahr. Dadurch senken die Versicherungsgesellschaft das finanzielle Risiko.

Wichtig: Die Rechtsschutzversicherung übernimmt keinen Schaden, wenn es im Laufe der Karenzzeit zu einem Versicherungsschaden kommt.

Allerdings gibt es auch Rechtsschutzarten, bei denen in der Regel keine Wartezeiten bestehen. Das sind:

  • Disziplinar- und Standesrecht
  • Gewaltstraftaten
  • Ordnungswidrigkeiten
  • Schadensersatz
  • Strafrecht
  • Verkehrsrecht

Vor Abschluss der Rechtsschutzversicherung lohnt sich also ein genauer Blick in die Versicherungsleistungen und Vertragsdetails.

Das sind die Vorteile der Rechtsschutzversicherung für Beamte

Eine Rechtsschutzversicherung bietet Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst viele Vorteile. Dazu gehören unter anderem:

  • Niedrige Beiträge: Beamte bezahlen üblicherweise niedrigere Beiträge für eine private Rechtsschutzversicherung als herkömmliche Arbeitnehmer oder Selbstständige.
  • Kosten werden übernommen: Im Falle eines Verfahrens übernimmt die Versicherungsgesellschaft anteilig alle anfallenden Kosten.
  • Große Auswahl: Beamten steht ein breites Angebot an Anbietern und Tarifen zur Verfügung, sodass sie ihre Versicherung zu den besten Konditionen abschließen können.
  • Umfangreich abgesichert: Eine Rechtsschutzversicherung schützt den Beamten bei Streitigkeiten mit dem Dienstherrn oder wenn die Versetzung in Gefahr ist.

Kosten und Tarife der Rechtsschutzversicherung

Die Kosten für den Rechtsschutz hängen davon ab, welche Rechtsbereiche abgedeckt werden sollen und wie hoch die Selbstbeteiligung ist. Außerdem spielt es auch eine Rolle, ob die Familie mitversichert wird.

Eine Rechtsschutzversicherung ist in der Regel modular aufgebaut. Das heißt, dass einzelne Bausteine so zusammengesetzt werden können, bis Sie genau den Rechtsschutz erhalten, den Sie sich wünschen.

Neben dem Arbeitsrecht sollten sich Beamte auch privatrechtlich im Bereich Mietrecht, Verkehrsschutz und Familienrechtsschutz absichern. Spezielle Tarife für Beamte kosten je nach Modulen und Selbstbeteiligung zwischen 15 und 30 Euro im Monat.

Tarife vergleichen lohnt sich, denn damit lässt sich bares Geld sparen.

Das deckt eine gute Rechtsschutzversicherung ab:

  • Arbeitsrecht
  • Familienrecht
  • Wohnungs und Grundstücksrecht
  • Steuerrecht
  • Verkehrsrecht
  • Vertragsrecht

Es gibt darüber hinaus Versicherungsgesellschaften, die sich ganz auf Versicherte im öffentlichen Dienst fokussieren. Auch Mitglieder der Gewerkschaft Beamtenbund und Tarifunion (dbb) profitieren von einer Rechtsschutzversicherung. Da diese sich allerdings nur auf den Berufsschutz beschränkt, ist eine zusätzliche private Absicherung empfehlenswert.

Fazit zur Beamten Rechtsschutzversicherung

Eine Rechtsschutzversicherung für Beamte schützt bei Dienstvergehen und Disziplinarverfahren vor hohen Kosten. Auch bei privaten Vergehen tritt die Versicherung in Leistung und bewahrt Beamte damit vor dem finanziellen Ruin.

Neben dem Arbeitsrecht sollte eine Rechtsschutzversicherung auch private Rechtsbereiche wie das Verkehrsrecht und das Familienrecht abdecken. Beamte profitieren von vergünstigten Tarifen und können sich ihren Rechtsschutz mit einzelnen Bausteinen individuell zusammenstellen.

Wie hoch der Tarif am Ende tatsächlich ist, hängt unter anderem von der Höhe der Selbstbeteiligung ab.

Wichtig ist, dass Versicherte nach Vertragsabschluss innerhalb einer Karenzzeit von mindestens 3 Monaten keinen Versicherungsschaden anrichten dürfen. Geschieht dies doch, so übernimmt die Versicherungsgesellschaft die Kosten nicht und der Betroffene muss selbst finanziell aufkommen.

Rechtsschutzversicherungen sind eine sinnvolle Absicherung für Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes und schützen im Schadensfall vor unangenehm hohen Kosten.

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