Wie sind Beamte eigentlich krankenversichert?

Viele Beamte stellen sich spätestens nach dem Beamtenstatus die Frage, wie es um die Krankenversicherung steht? Ist es etwa sinnvoll, in der gesetzlichen Krankenkasse zu verbleiben oder wäre ein Wechsel in die private Krankenversicherung doch vorteilhafter? Einer Frage, welcher wir in diesem Artikel einmal nachgehen möchten.

Meist fällt die Wahl auf eine private Krankenversicherung

Wer in Deutschland verbeamtet wird und sich für eine private Krankenversicherung entscheidet, der hat es mit einer sogenannten Restkostenabsicherung zu tun. Als Beamtin oder Beamte gibt es einen Anspruch auf eine Beihilfe vom jeweiligen Bundesland bzw. dem Staat. Das bedeutet, der Dienstherr selbst leistet die Hälfte des Beitrages der Kosten für die Krankenversicherung.

Einzig und allein die andere Hälfte der Kosten muss über eine private Krankenversicherung geleistet werden. Das bedeutet konkret: Es kommt zu einer Infektion und der Arzt wird aufgesucht und erstellt für seine Behandlung eine Rechnung von 100 Euro aus. Bei einem 50-prozentigem Beihilfesatz begleicht die Beihilfe 50 Euro der Rechnung und die private Krankenversicherung die anderen 50 Prozent. In der Summe heißt das, die gesamte Arztrechnung wird einem erstattet

Das sind die Kosten für die private Krankenversicherung bei Beamten

In den allermeisten Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland erhalten Beamte in der gesetzlichen Krankenversicherung keinen Zuschuss zum GKV-Beitrag. Somit erhalten Beamte keinen Zuschuss von ihrem Dienstherren. Ausnahme bildet hier lediglich Hamburg. Wählen Beamte also nun eine gesetzliche Krankenkasse, so müssen sie den gesamten Beitrag aus der eigenen Tasche bezahlen. Daher wird von den meisten Beamten die private Versicherungsvariante gewählt.

Machen wir das an einem Rechenbeispiel deutlich: Ein Realschullehrer im Bundesland Bayern im Alter von 32 Jahren und in der Besoldungsgruppe 13, Stufe 7, verbleibt in der gesetzlichen Krankenkasse. Bei einer Besoldung im Monat von 4.425 Euro multipliziert mit 15 Prozent des GKV-Beitrages inklusive einem Prozent Zusatzbeitrag und 2,55 Prozent Pflegepflichtversicherung macht das eine Summe von 776,58 Euro. Somit hat der Realschullehrer jeden Monat eine Summe von 776,56 Euro für seine Krankenversicherung zu begleichen.

Nun der Vergleich: Die private Krankenversicherung erhält der Lehrer schon für eine Summe von 225 Euro je Monat – unter bestimmten Voraussetzungen wie etwa keinerlei Vorerkrankung, Zweibettzimmer und 50%ige Beihilfe inkl. Chefarztbehandlung. Somit kann die Lehrkraft in diesem Fall bei einem Wechsel hin zur privaten Krankenkasse 551 Euro im Monat sparen.

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Private Krankenversicherung lohnt sich auch für Anwärter und Referendare

uch die meisten Beamtenanwärterinnen und Beamtenanwärter sowie Referendarinnen und Referendare entscheiden sich für eine private Krankenversicherung. Hier gelten meist vergünstigte Tarife für die erste Anwärterzeit. Auch hier geben wir gerne ein Beispiel vor. Ein 26-jähriger Beamtenanwärter aus Nordrhein-Westfallen beim Gesundheitsamt mit einer zukünftigen Besoldung von A10 zahlt in der gesetzlichen Krankenkasse je Monat 223,51 Euro. Eine private Versicherung bekommt er als Anwärter dank bestimmter Konditionen bereits ab 56 Euro im Monat angeboten. Auch hier gelten wieder Voraussetzungen wie Zweibettzimmerregelug, keine Vorerkrankung und Chefarztbehandlung mit einer 50%igen Beihilfe. Durch den Wechsel spart sich der Beamte auch hierbei einen wesentlichen Betrag – in diesem Fall 167 Euro. Damit ist die private Krankenversicherung für Beamte, Referendare und Beamtenanwärter meist ebenso die bessere Alternative im finanziellen Hinblick der finanziellen Belastung.

Die unterschiedlichen Leistungen der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung

Natürlich gibt es nicht nur im Hinblick auf den monatlichen Preis Unterschiede zwischen der privaten und der gesetzlichen Krankenversicherung. Auch hier überwiegen meistens die Vorteile der privaten Krankenversicherung.

Kommt es etwa zu einem Aufenthalt im Krankenhaus, so steht den Versicherungsnehmern der privaten Krankenversicherung ein Zweibettzimmer zur Verfügung. Ebenso sind Ausgaben für Kontaktlinsen oder Brillen in den meisten Privatversicherungen inklusive. Die meisten Privatpatienten werden zudem bei den Fachärzten bevorzugt behandelt und erhalten innerhalb kürzerer Zeit einen Termin.

Damit dies auch in der gesetzlichen Krankenkasse der Fall ist, müssten einige Zusatzversicherungen abgeschlossen werden, welche wiederum mit hohen Ausgaben verbunden sind. Klar ist auch: In der Privatkrankenversicherung gibt es eine ganze Palette an unterschiedlichen Tarifen.

Welcher dabei am besten geeignet ist, hängt vom individuellen Fall ab. Immerhin hat jeder Versicherungsnehmer eine eigene Vorstellung davon, welche Absicherungen er benötigt und welche nicht. Hier ist es dann sinnvoll einen unabhängigen Krankenversicherungsvergleich durchzuführen und sich beraten zu lassen. Ein solcher Vergleich ist meist vollkommen unverbindlich und noch dazu kostenlos.

Das Fazit – wie sind Beamte krankenversichert in Deutschland?

Die allermeisten Beamten, Lehramtsreferendare und Beamtenanwärter sind privat versichert. Hierbei profitieren sie schlicht von den Leistungsvorteilen gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung und den für sie niedrigeren Beiträgen im Monat. Während Beamte bei einem Verbleib in der gesetzlichen Krankenversicherung keinen Zuschuss vom Dienstherren erhalten, zahlt das Land bzw. der Bund bei einem Wechsel mindestens die Hälfte der anfallenden Krankheitskosten und Vorsorgekosten.

So werden über eine private Krankenversicherung nur die Restkosten gegenüber der Beihilfe fällig. Die Anbieter haben dafür bestimmte Tarife speziell für Beamte im Portfolio. Demnach ergeben sich für die allermeisten Beamten deutliche Ersparnisse verglichen mit der gesetzlichen Krankenversicherung. Letztendlich muss allerdings immer im Einzelfall entschieden werden, welcher Tarif sich persönlich am besten eignet. Hier ist ein Preis- und Leistungsvergleich unerlässlich.

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